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Veranstaltungsformate digital spannend umsetzen

Gegen das Gähnen

© komm.passion

In unserem letzten Dossier „Das Team(s)gefühl“ haben Sie über Auswirkungen von Mobile Office und Remote Work auf die Unternehmenskultur gelesen. Auf vielfachen Wunsch fassen wir im Folgenden zusammen und liefern kompakt konkrete Beispiele: Was lässt sich in digitalen Formaten umsetzen – und wie werden diese vielleicht sogar spannender als das analoge Pendant.

Einschub und Warnhinweis: Bitte verstehen Sie dies ausdrücklich als Aufruf und sprechen Sie uns gerne zu neuen Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten an.

Vieles läuft bereits in den Unternehmen. Und oft sehr gut. Jetzt kommt quasi die zweite Welle, in der wir dramaturgisch wie technisch optimieren und uns gemeinsam weiterentwickeln. Einige wenige warten allerdings noch, bis die Pandemie die Messe, die Fortbildung, die Versammlung oder Jubiläumsfeier wieder zulässt. Vermutlich keine gute Idee. Denn – These – auch nach Corona werden uns digitale Formate erhalten bleiben. An ein komplettes Zurück in die analoge Welt glaubt eigentlich niemand mehr. Es gibt wenige Formate, die sich nicht (mindestens ähnlich erfolgreich) digital durchführen lassen. Jetzt ist der Zeitpunkt, Wissen, Tools und Routine aufzubauen und weiterzuentwickeln.

Drei Regeln für spannende Online-Events

Neben dem „was“ ist für den Erfolg bekanntermaßen auch das „wie“ entscheidend: „Hallo hallo, hören Sie mich? Ja also. Also ich kann Sie jetzt nicht sehen. Aber Sie sehen hoffentlich die Präsentation.“ Und dann hören die Teilnehmer:innen über Stunden dieselben Stimmen und starren auf inhaltsschwangere Präsentationsfolien.

Zumindest sind dies hocherfolgreiche Einschlafhilfen mittels Zooms, Teams, WebEx und Co. Stattdessen ist ein wenig „Show und Action“ in digitalen Formaten besonders wichtig. Das Spektrum hierfür ist riesig – von kleinen Hacks bis zu großem Hollywood. Die drei wichtigsten Stellschrauben stellen wir Ihnen vor.

1. Im Bilde sein

Sobald wir Inhalte vor Menschen vorstellen, ruft das Business-Zombie-Gehirn reflexartig nach Präsentationsfolien. Dufte Sache das. Die Bildschirmpräsentation können wir über Zoom, Teams, WebEx und Co. mit allen Teilenehmern teilen. Nur: Dann sehen Sie die Teilnehmer nicht mehr und die Teilnehmer sehen Sie nicht mehr. Zugegeben, unter Umständen ein win-win. Aber immer einschläfernd und – nur weil es technisch einfach umsetzbar ist – nie wirklich gut.

Nutzen Sie lieber punktuell „Einspieler“ oder Einblendungen. Sie leiten das Thema ein und ein kurzes Erklärvideo oder einzelne Übersichten, die Sie teilen und auch wieder deaktivieren ersetzen gefühlt 40 Folien. Oder Sie machen’s wie die Tagesthemen und blenden Bilder und Informationen neben sich oder im Hintergrund ein. Achtung: Das bedeutet Folien oft drastisch zu vereinfachen und auf eine Botschaft zu fokussieren. Jede Folie ist eine Geschichte und die will meist bildhaft erzählt werden – auch eine Riesenchance für gute Gestalter.

Als „kleine Lösung“ helfen passende Tools, die das mit den gängigen Videokonferenz-Programmen möglich machen. Für größere, exponierte Formate kann auch die Einrichtung fester Settings sinnvoll sein. Für mehrere Kunden haben wir entsprechende Kulissen und Aufbauten konzipiert: Eine Art Web-TV-Studio im Corporate Design. Für besondere Events setzen wir hier auf noch mehr Abwechslung mit unterschiedlichen Perspektiven und Live-Regie.

 

 

2.  Mittendrin statt nur dabei

Lange Präsentationen und Vorträge können schon in der analogen Welt ermüden. Im digitalen Umfeld ist nicht nur häufig die Ablenkung größer, auch lässt die Konzentration durch länger andauerndes, passives Starren auf den Bildschirm schnell nach. Die Lösung: Interaktion und mitmachen. Einerseits bietet die gängige Software dazu häufig schon Tools an: Von Gruppenarbeit in Breakout-Rooms bis zu Umfragen und Abstimmungen. Soweit ist Videokonferenz 1.0 vermutlich inzwischen häufig gelebte Realität.

Mit etwas Fantasie und Know-how gelingt aber der besondere Wurf: Ein gemeinsamer Trommel-Workshop von zuhause aus als Team-Event? Kein Problem. Auch das gemeinsame Brainstorming-Breakfast oder der Strategie-Lunch ist machbar. Die richtige Idee und Planung vorausgesetzt.

Oder Sie denken in größeren Kategorien: Strategie-Vermittlung nachhaltig und spielerisch im Wer-wird-Millionär-Stil als Quiz: Mit Kulisse, Sound und Licht-Effekten, Publikums-Joker etc.? Das ist im digitalen Raum nicht schwerer umzusetzen als in einer Kongresshalle, einem Konferenzraum oder dem Foyer des Unternehmens.

Warum gerade solche Inszenierungen wichtig sind, zeigt die dritte goldene Regel.

 

 

3. Das digitale Ü-Ei

Warum sollte es an Bildschirmen im Homeoffice anders sein als in der analogen Welt: Natürlich können Sie Präsentationen zeigen und Vorträge halten. Nur: Macht das Spaß? Und vor allem: Bleibt das im Gedächtnis? Natürlich nicht.

Ob Sie wollen oder nicht: Sie konkurrieren bei digitalen Events mit Inszenierungen auf Instagram-, Facebook, YouTube und co. Warum sollte sich das Gehirn mit weniger zufrieden geben? Wenn Ihr Inhalt im Gedächtnis bleiben soll, müssen Sie überraschen. Die Kunst ist es, das Unerwartete bestmöglich auszuschöpfen. Wagen Sie den Spagat: Wie sehr kann ich aus der alltäglichen Kultur ausbrechen – ohne unglaubwürdig zu werden? Die Antwort: Oft deutlich weiter als man denkt.

Darf sich ein konservatives Pharma-Unternehmen mittels Rapperin mit Goldkettchen und dickem Auto an die Mitarbeiterschaft wenden? Ja, wenn es strategisch bewusst geplant ist und professionell umgesetzt wird. So geschehen bei einem Kunden von uns im Dezember 2020. Mit riesigem Erfolg.

Als ein bekannter Comedian „unerwartet“ in die digitale Mitarbeiterversammlung platze und dem CEO frech genau die Fragen stellte, die sich sonst keiner auszusprechen wagte? Der Auftritt wie auch die Inhalte sind auch ein halbes Jahr später nicht vergessen.

Eine brillant inszenierte digitale Hausmesse eines Automobil-Zulieferers hat für wahre Begeisterung bei deren Kunden gesorgt, als – je nach Frage – live in verschiedene Räume „geschaltet“ wurde.

Fazit: Strategie braucht Kreation

Aus der Box denken gewinnt bei digitalen Formaten mehr denn je Bedeutung. Denn wenn wir ehrlich sind, begeistern uns Videokonferenzen keine Spur (mehr). Für den Alltag sind das nach wie vor gute Tools. Wenn es aber wirklich wichtig wird, sollte im digitalen Umfeld mindestens dieselbe Leidenschaft für Inszenierung und Vermittlung an den Tag gelegt werden, wie bei Vor-Ort-Events.

Das Geheimnis ist keines: Gute Planung ist alles. Nur lustiges Format ohne Strategie ist Geldverschwendung. Und auch andersherum gilt: Die besten Inhalte verfehlen die Wirkung, wenn sie die Köpfe und Herzen der Zielgruppe nicht erreichen.

Sie werden feststellen: Digitale Formate machen Spaß, können mit analogen mindestens mithalten und sind mittelfristig sogar deutlich günstiger.

Die Welt wird sich auch nach Lockdowns und Corona nicht wieder völlig aus der digitalen Welt bewegen. Jetzt haben Unternehmen die Chance zu lernen und schlicht Dinge auszuprobieren.

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