1. Im Bilde sein
Sobald wir Inhalte vor Menschen vorstellen, ruft das Business-Zombie-Gehirn reflexartig nach Präsentationsfolien. Dufte Sache das. Die Bildschirmpräsentation können wir über Zoom, Teams, WebEx und Co. mit allen Teilenehmern teilen. Nur: Dann sehen Sie die Teilnehmer nicht mehr und die Teilnehmer sehen Sie nicht mehr. Zugegeben, unter Umständen ein win-win. Aber immer einschläfernd und – nur weil es technisch einfach umsetzbar ist – nie wirklich gut.
Nutzen Sie lieber punktuell „Einspieler“ oder Einblendungen. Sie leiten das Thema ein und ein kurzes Erklärvideo oder einzelne Übersichten, die Sie teilen und auch wieder deaktivieren ersetzen gefühlt 40 Folien. Oder Sie machen’s wie die Tagesthemen und blenden Bilder und Informationen neben sich oder im Hintergrund ein. Achtung: Das bedeutet Folien oft drastisch zu vereinfachen und auf eine Botschaft zu fokussieren. Jede Folie ist eine Geschichte und die will meist bildhaft erzählt werden – auch eine Riesenchance für gute Gestalter.
Als „kleine Lösung“ helfen passende Tools, die das mit den gängigen Videokonferenz-Programmen möglich machen. Für größere, exponierte Formate kann auch die Einrichtung fester Settings sinnvoll sein. Für mehrere Kunden haben wir entsprechende Kulissen und Aufbauten konzipiert: Eine Art Web-TV-Studio im Corporate Design. Für besondere Events setzen wir hier auf noch mehr Abwechslung mit unterschiedlichen Perspektiven und Live-Regie.
2. Mittendrin statt nur dabei
Lange Präsentationen und Vorträge können schon in der analogen Welt ermüden. Im digitalen Umfeld ist nicht nur häufig die Ablenkung größer, auch lässt die Konzentration durch länger andauerndes, passives Starren auf den Bildschirm schnell nach. Die Lösung: Interaktion und mitmachen. Einerseits bietet die gängige Software dazu häufig schon Tools an: Von Gruppenarbeit in Breakout-Rooms bis zu Umfragen und Abstimmungen. Soweit ist Videokonferenz 1.0 vermutlich inzwischen häufig gelebte Realität.
Mit etwas Fantasie und Know-how gelingt aber der besondere Wurf: Ein gemeinsamer Trommel-Workshop von zuhause aus als Team-Event? Kein Problem. Auch das gemeinsame Brainstorming-Breakfast oder der Strategie-Lunch ist machbar. Die richtige Idee und Planung vorausgesetzt.
Oder Sie denken in größeren Kategorien: Strategie-Vermittlung nachhaltig und spielerisch im Wer-wird-Millionär-Stil als Quiz: Mit Kulisse, Sound und Licht-Effekten, Publikums-Joker etc.? Das ist im digitalen Raum nicht schwerer umzusetzen als in einer Kongresshalle, einem Konferenzraum oder dem Foyer des Unternehmens.
Warum gerade solche Inszenierungen wichtig sind, zeigt die dritte goldene Regel.
3. Das digitale Ü-Ei
Warum sollte es an Bildschirmen im Homeoffice anders sein als in der analogen Welt: Natürlich können Sie Präsentationen zeigen und Vorträge halten. Nur: Macht das Spaß? Und vor allem: Bleibt das im Gedächtnis? Natürlich nicht.
Ob Sie wollen oder nicht: Sie konkurrieren bei digitalen Events mit Inszenierungen auf Instagram-, Facebook, YouTube und co. Warum sollte sich das Gehirn mit weniger zufrieden geben? Wenn Ihr Inhalt im Gedächtnis bleiben soll, müssen Sie überraschen. Die Kunst ist es, das Unerwartete bestmöglich auszuschöpfen. Wagen Sie den Spagat: Wie sehr kann ich aus der alltäglichen Kultur ausbrechen – ohne unglaubwürdig zu werden? Die Antwort: Oft deutlich weiter als man denkt.
Darf sich ein konservatives Pharma-Unternehmen mittels Rapperin mit Goldkettchen und dickem Auto an die Mitarbeiterschaft wenden? Ja, wenn es strategisch bewusst geplant ist und professionell umgesetzt wird. So geschehen bei einem Kunden von uns im Dezember 2020. Mit riesigem Erfolg.
Als ein bekannter Comedian „unerwartet“ in die digitale Mitarbeiterversammlung platze und dem CEO frech genau die Fragen stellte, die sich sonst keiner auszusprechen wagte? Der Auftritt wie auch die Inhalte sind auch ein halbes Jahr später nicht vergessen.
Eine brillant inszenierte digitale Hausmesse eines Automobil-Zulieferers hat für wahre Begeisterung bei deren Kunden gesorgt, als – je nach Frage – live in verschiedene Räume „geschaltet“ wurde.