Um die Weiterentwicklung der Menschen im Unternehmen parallel zur Entwicklung hin zu einer agilen Organisationsform zu ermöglichen, sind drei Schritte zielführend:
- Das Wissen, dass es überhaupt eine mögliche Weiterentwicklung gibt.
- Diese Weiterentwicklung als persönlich attraktiv anzusehen.
- Zeit und Angebote, diesen Weg zu gehen.
Parallel zu den Maßnahmen bei der Umstellung von Prozessen, Hierarchien und Ähnlichem sollte hierzu das beschriebene Big Picture, der Company Screen, erläutert und von dem betreffenden Personenkreis verstanden werden.
Die Veränderung der Organisation in Richtung Agilität drückt sich im Company Screen in einer Verschiebung von Orange und Grün hin zu Gelb aus: So entsteht beispielsweise aus starren oder auch flacheren Hierarchien eine Art von Selbstorganisation. Entscheidungen werden nicht mehr in kleinen Zirkeln bestimmt, sondern vielmehr integrativ getroffen und schnell an veränderte Umweltbedingungen angepasst. Die Arbeitsatmosphäre wird co-kreativer, die Aufgaben sind nicht mehr fix in Stellenbeschreibungen festgelegt, sondern wechselnder und mehr am Wollen und an Kompetenzen ausgerichtet. Im oberen linken Quadranten zeigt sich dies in einer Weiterentwicklung der Persönlichkeit zu mehr Freiraum, der Trennung von Mensch und Rolle und von einer zweckgebundenen Motivation, mehr in Richtung innere Motivation, Selbstausdruck und Entfaltung der eigenen Talente. Grundsätzlich verfügt jeder Mensch über ein großes Set von Fähigkeiten. Allerdings ist ein Teil dieser Fähigkeiten nicht automatisch mit innerem Wohlbefinden verbunden – der Verstand muss dazu antreiben. In einem agilen System kann die individuelle Rolle viel stärker auf die Fähigkeiten konzentriert werden, die eben auch innerlich gewollt sind und damit Wohlbefinden und innere Zufriedenheit bereits durch das Tun – und nicht mehr nur durch das Erreichte – schaffen. Ganz nebenbei reduziert dies auch die (oft verdrängte) Angst vor Misserfolg und Versagen.
Allein die Erkenntnis, dass dieser Weg eine Weiterentwicklung nach vorn ist – und nicht der Verlust der bisherigen besonderen Rolle ein Rückschritt –, verschiebt bereits den Fokus und wirkt attraktiv. Dies öffnet die Einzelnen dann auch für die auf der Hand liegenden Vorteile wie abnehmender Druck, häufig Zeitgewinne und ein mehr an Flow als reine Anstrengung.
Neben der gemeinsamen Erarbeitung dieser Perspektiven braucht es dann direkte Arbeit mit den wesentlichen Personen, um individuelle Themen zu behandeln, alte Glaubenssätze aufzulösen und neue, kreative Verhaltensmuster zu entwickeln und einzuüben.
Als einzelne Maßnahmen ergeben sich damit:
- Workshops zum Verständnis des Company Screen
- Individuelle Coachings für die persönliche Entwicklung
- Abschlussveranstaltungen zur Verankerung der neuen Verhaltensweisen in der ebenfalls neuen Kultur des Unternehmens (Brückenschlag zwischen Organisation und Individuum)
Der Zeitraum dieses Prozesses nimmt in der Regel sechs bis zwölf Monate in Anspruch und kann gut in andere Maßnahmen zur Entwicklung der Organisation integriert werden.
Mit Abschluss dieses Prozesses verfügen die Entscheider:innen sowohl über ein klares Zielbild als auch ein konkretes Maßnahmenbündel, bei dem einzelne Maßnahmen nicht zuwider laufen, sondern sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Die Menschen im Unternehmen werden dann genauso mitgedacht, wie die Organisation und die sensiblen Themen wie Werte oder Atmosphäre. Sie sind dann exzellent vorbereit für den nächsten fundamentalen Entwicklungsschritt Ihres Unternehmens.