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Zukunft inhabergeführter Agenturen unternehmerisch gestalten

Die Gründungswelle von Agenturen vor gut 20 Jahren hat die Professionalisierung der Kommunikationslandschaft maßgeblich geprägt und in einem rasanten Tempo vorangetrieben. Diesen Beratungsfirmen ist es im Wesentlichen zu verdanken, dass wir in Deutschland heute transparenter sind als je zuvor, Unternehmen besser durch Veränderungsprozesse und Krisen navigieren und Menschen komplexe Zusammenhänge besser verstehen können. Viele wichtige Weichenstellungen hätten niemals ohne die Leistungen dieser Agentur-Pionier:innen stattfinden – oder auch Fehlentwicklungen verhindert werden – können. Als das Internet zum Massenmedium wurde und soziale Medien neue Spielregeln der Kommunikation aufgestellt haben, waren besonders sie es, die erneut Pionierarbeit geleistet haben. Heute, nur wenige Jahre später, stehen wir erneut vor einer radikalen Zäsur. Künstliche Intelligenz und behavioral Science-Entwicklungen einerseits, ethische Fragen und Regulierungsrufe andererseits läuten tiefgreifende Veränderungen ein. Verstärkt wird das durch das rasante Verschwinden von geografischen, kulturellen wie sprachlichen Grenzen.

So sehen sich Agenturen und deren Gründer:innen heute mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die weit über technische Fragen und Fach-Knowhow hinausgehen. Neben den „Big Playern“ kommen immer mehr hochspezialisierte Angebote in den Markt und nagen am Kuchen – oder zumindest am eigenen Kuchenstück. Etablierte Anbieter:innen aus angrenzenden Feldern wie namhafte Unternehmensberatungen erweitern ihr Angebotsspektrum und fischen zusehends im selben Teich. Auch die Kund:innen selbst bauen Kapazitäten auf – bis hin zu eigenständigen (Inhouse-)Beratungsfirmen.

Wenn wir ehrlich sind, ist zum ersten Mal in der Geschichte der Kommunikationsberatung das Angebot einer allumfassenden, integrierten Kommunikationsberatung keine Floskel, keine Halbwahrheit und kein Verkaufs-Blabla mehr, sondern eine tatsächliche Notwendigkeit. So machen Digitalisierung, Stakeholder-Economy und eine Vielzahl von Touchpoints im digitalen Raum das viel beschworene Multichannel und damit Multidisziplinarität zu einer echten Notwendigkeit. Agenturgründer:innen stehen nicht selten nun das erste Mal seit langer Zeit wieder vor der Frage, wie sie mithalten und ihr Lebenswerk entsprechend aufstellen können.  Wie viel Investment kann und möchten erfolgreiche Agenturgründer:innen heute noch aus eigenen Mitteln tätigen? Viele stellen sich die Frage: Jetzt verkaufen? Jetzt noch einmal groß investieren – wo man eigentlich schon über Nachfolgen, (Un-)Ruhestand und die eigene Heritage nachgedacht hatte.

Nachhaltig für die Zukunft

Alexander Güttler, CEO der Managementberatung für integrierte Kommunikation komm.passion, kennt diese Gedanken nur zu gut: „Wenn man Ende 50, Anfang 60 ist, ist es ist ein zermürbendes Abwägen zwischen Bedürfnissen. Man will das eigene Lebenswerk mit den verdienten, gut ausgebildeten und auch persönlich oft lieb gewonnenen, wie vertrauten Mitarbeitenden für die Zukunft gut aufgestellt wissen, aber auch beim Abbiegen auf die Zielgerade nicht mehr die großen Investitionen mit eigenem Kapital angehen. Zugleich sind wir Agenturgründer, gestandene Unternehmer, die nicht einfach nur verkaufen wollen und Steuerung – aber auch Wertschöpfung – anderen überlassen wollen. So ticken wir Unternehmer nicht. Wir wollen gestalten – und selbst am Erfolg partizipieren.“ Vertrauensvolle Gespräche mit Wegbegleiter:innen zeigten überraschend eindrucksvoll, dass Güttler mit diesen Gedanken nicht alleinstand. Die stimmige Antwort auf alle Punkte fand Güttler für komm.passion im Team Farner.

Ziel von Team Farner ist es, eine führende europäische, partnergeführte Unternehmensberatung für integrierte Kommunikation zu werden. Dies erfolgt durch die Akquisition oder den Aufbau von führenden Beratungshäusern in europäischen Schlüsselmärkten („National Champions“), durch den Ausbau eines tatsächlich integrierten Dienstleistungsangebots. Team Farner will ein Gegenkonzept zu den US-amerikanisch oder französisch dominierten Holding-Companies sein, das von erfahrenen Unternehmer:innen geführt wird. Neben dem Unternehmertum mit erfolgreichen Gründer:innen und Unternehmer:innen als Fundament bleiben die etablierten Unternehmen mitsamt ihren Spezialitäten, Strukturen und Kulturen bestehen. „Wir sind davon überzeugt, dass das Modell der integrierten Agentur-Gruppe die bessere Alternative ist, weil die Spezialist:innen, seien es Werbe-, PR-, Media oder Content-Fachleute, in den Networks eben nicht integriert zusammenarbeiten, sondern weitestgehend in ihren Silos agieren.

Team Farner bietet aber genau das an – aus einer Hand. Und die Gründer:innen und Unternehmer:innen geben ihr Lebenswerk nicht einfach aus der Hand. Sie entwickeln es in der Gruppe weiter und partizipieren inhaltlich, durch internationale Optionen für die Kund:innen wie auch durch Cross-Selling-Optionen innerhalb des Team Farner. Dabei bleiben die Agentur-Lenker:innen unverändert in ihrem Unternehmen im Lead, sind zugleich aber auch durch Rückbeteiligungen unternehmerisch am Wachstum und am Erfolg des Team Farner signifikant beteiligt.“ sagt Roman Geiser, CEO von Team Farner International.

„Wir bauen die führende europäische Managementberatung für integrierte Kommunikation“

Ziel ist der Aufbau einer führenden Managementberatung für integrierte Kommunikation in Europa. Im Gespräch erläutern Roman Geiser (CEO Team Farner), Prof. Dr. Alexander Güttler (CEO komm.passion) und das Führungsteam von Kirchhoff Consult (Klaus Rainer Kirchhoff, Vincent Furnari, Jens Hecht) die Hintergründe.

Das ist die Zukunft – Das ist Farner

Heute umfasst das Team Farner 17 Marken und mehr als 600 Fachleute in fünf europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Niederlande) und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von rund 100 Millionen Euro mit einer starken Pipeline für die kommenden Monate. Weitere Partner:innen in Brüssel, Frankreich, Spanien, Portugal und Großbritannien sind bereits in der Pipeline und werden zeitnah offiziell zum Team Farner hinzustoßen.

In Deutschland haben sich komm.passion, Kirchhoff Consult und GFD Finanz-Kommunikation dem Team Farner angeschlossen. „Mit einer Handvoll weiteren namhaften Agenturen gibt es bereits LOIs sowie zahlreiche weitere Gespräche mit Unternehmer:innen bekannter Agenturen. Das Interesse, in dieser Partnerschaft unternehmerisch mitzuwirken und den Auf- und Ausbau mitzugestalten, ist immens.“ sagt der komm.passion CEO Alexander Güttler.

Zeitgemäßes Agentursetting am Beispiel von Team Farner

Schon jetzt kann das Team Farner integriert ein breites Spektrum anbieten – und baut das Angebot kontinuierlich weiter aus. Auf europäischer Ebene werden die entstehenden „National Champions“ zusätzlich durch übergreifende Kompetenzzentren – beispielsweise im Bereich Behavioral Science oder im Bereich Comm-Tech – ergänzt.

Die einzelnen Agentur-Marken sind zentral an die Team Farner-Holding mit Hauptsitz in Zürich angeschlossen und agieren weiterhin unternehmerisch autark – allerdings mit smarten Mechanismen zur gegenseitigen Stärkung. Das ist inhaltlich sinnvoll und auch für die Unternehmer:innen lukrativ. Denn alle Unternehmer:innen werden – gemäß ihres Anteils an der gesamten Gruppe – als Partner:innen und Shareholder:innen an der Farner International rückbeteiligt. Mit dem Wachstum der gesamten Gruppe steigt der Wert ihres Investments also direkt proportional. Daher haben alle Team Farner-Mitglieder ein maximales Interesse an Kooperation und der gegenseitigen Vermittlung von Geschäft. So entsteht ein Mindset des unternehmerisch denkenden Miteinanders – ganz anders als in den bekannten internationalen Network-Agenturen, die in der Regel in ihren Silos oder gar nur den Landesgesellschaften als Angestellte bonifizieren.

Cross-Selling über Agenturgrenzen hinweg

Dieses unternehmerische Miteinander wird im Team Farner gezielt inhaltlich wie hinsichtlich der Geschäftsanbahnung und -ausweitung gefördert. Dazu haben die Partner:innen eine Reihe von Schlüsselinitiativen gestartet, die dazu beitragen, dass Cross-Selling und die Geschäftsentwicklung zwischen den verschiedenen Agenturen zu intensivieren:

 

Initiative 1: Europäische Practices als Kompetenz-Zentren

Auf der Grundlage gründlicher Recherchen wurden europaweite Kompetenz-Zentren definiert. Ihre Hauptaufgaben bestehen in der Sammlung, Verteilung und Schulung von Wissen, Methoden und Tools für ihren jeweiligen Themenbereich, internes Training sowie der Entwicklung von gemeinsamen Newbizz- und Marketing-Aktionen für den jeweiligen Bereich. Außerdem sollen die Kompetenz-Zentren (Practices) das Cross-Selling im gesamten Team Farner unterstützen und vorantreiben.

 

Initiative 2: Zweiwöchentliche NewBizz und Sales Alignment Calls  

In zweiwöchentlichen NewBizz & Sales Alignment Calls identifizieren wir systematisch Wachstumsinitiativen und koordinieren Neugeschäftsmöglichkeiten auf europäischer Ebene. Das erfolgt ganz pragmatisch, indem wir Referenzen austauschen und uns gegenseitig mit Leads und Kontakten helfen. Wir identifizieren aber auch spezifische Beratungs- und Dienstleistungsprodukte der Partneragenturen, die dann über das gesamte Team Farner Kund:innen in ganz Europa angeboten werden können. Die zweiwöchentlichen Gespräche haben bereits erfolgreiche gemeinsame Pitches und Upsells ermöglicht. 

 

Initiative 3: Europäische Vertriebs- und Marketing-Infrastruktur 

Um die systematischen Synergien zwischen Sales und NewBizz weiter zu stärken, sind wir dabei, HubSpot als gemeinsames CRM/Sales & Marketing-Tool für alle Mitglieder des Team Farner einzuführen. Der Onboarding-Prozess ist in vollem Gange und wird zeitnah abgeschlossen sein.

 

Initiative 4: Agentur-SetCards und gemeinsamer Elevator Pitch 

Damit alle Team Farner-Agenturen das umfangreiche Angebot an Dienstleistungen und Produkten aller Mitgliedsagenturen verkaufen können, sind wir daran, für jede Team Farner-Agentur einen Agency Steward zu schaffen. Über SetCards und persönliche, gegenseitige Agenturvorstellungen und gemeinsame Teams-Calls wächst der Knowhow-Pool und das gegenseitige Verständnis kontinuierlich – nicht nur bei den Agenturleiter:innen sondern auch auf der Ebene der Mitarbeitenden.   

 

Initiative 5: Weichenstellung für ein intensiveres und besser abgestimmtes Brand Building über digitale und soziale Kanäle 

Auch wird mit Hochdruck daran gearbeitet, das Marketing für Team Farner in den digitalen und sozialen Kanälen zu professionalisieren, Leads zu generieren und auf diesem Weg sowohl im Employer Branding als auch für Neugeschäfte Impulse zu setzen.

Zum guten Schluss

Apropos Employer Branding: Im Team Farner können Mitarbeitenden internationale Austausch-Programme angeboten werden. Erste Pilotprojekte dazu wurden erfolgreich abgeschlossen. Dieser Austausch wirkt sich positiv auf das Retainment von Mitarbeitenden aus, schafft aber darüber hinaus auch wertvolle Einblicke in andere Denk- und Arbeitsweisen, neue Themengebiete und vermittelt nicht zuletzt ein gutes internationales und interkulturelles Verständnis und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Das Team Farner wird so für Mitarbeitende lebendig und liebenswert.

„Für mich ist das Team Farner die Chance, nicht nur mein Lebenswerk weiter zu gestalten und an der gemeinsamen europäischen Entwicklung unmittelbar teilzuhaben. Für mich als Unternehmer ist die stärkste Triebkraft die Gewissheit, meine Agentur und ihren Mitarbeitenden inhaltlich wie marktstrategisch noch einmal auf eine ganz neue Stufe heben und weiterentwickeln zu können.“ so der komm.passion-CEO Alexander Güttler und ergänzt: „Ich freue mich auf die Internationalität, den echten Gegenentwurf zu klassischen Networks und natürlich auf neue Impulse und spannende Menschen, die sich dem Team Farner sicher noch anschließen werden.“

Ansprechpartner

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