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PAS-Vergleichsstudie April 2019/2020 zeigt instagram Thementrends – Zwischen Homeoffice, Yogamatte und neuer Offenheit

Neu normal – Voll normal?

Da ist es noch nicht ganz da – das neue Normal und schon plustert es sich auf. Beratungen schlauen uns auf, dass nach dem Cocooning jetzt das Nesting kommt und der Arbeitsminister kämpft für das Menschenrecht auf Homeoffice. Wir haben uns mit PAS (Pragmatic Analytic Services) in die Datenanalyse begeben und diese von insgesamt rund 4 Millionen Usern im April 2019 mit eigens dafür erhobenen Daten von rund 600.000 Usern aus dem April 2020 verglichen. Über Keywords, Likes und Kommentare konnten Annahmen bestätigt und auch Überraschendes zu Tage gefördert werden.

Bei den Themen und Keywords ist die Anzahl der User pro Monat unterschiedlich, allerdings immer auf einem hohen Niveau. Zudem spricht Instagram vor allem eine junge Zielgruppe an. Dennoch sind die Trends in ihrer Klarheit signifikant und geben einen zumindest bundesweiten Einblick.

Komplett durch die Decke geht das Thema Homeoffice mit über 2 Millionen Likes in der untersuchten Gruppe im Gegensatz zu 120.000 in 2019. Auch die Zahl der Kommentare hat sich hier explosionsartig vervielfacht und rund 6.000 auf über 100.000.  

Ein erster qualitativer Inside in die semantische Analyse zeigt, dass Homeoffice – bei allen Schwierigkeiten, eine neue Arbeitsform unter Hochdruck und oft unvorbereitet umzusetzen – großes Potenzial hat.

Auch wenn es in Sachen Homeoffice von der Technologie her nicht immer glatt läuft, so etablieren sich doch Cloud-Lösungen und Video-Konferenzen – beispielsweise über Teams oder Zoom.  

Am Ende zentraler für den Erfolg der Unternehmen scheint die Frage zu sein, wie flexibel und agil das System hinter der technologischen Lösung ist. Hier scheint bei vielen ein ganz erheblicher Diskussions- und Entwicklungsbedarf zu bestehen.  

Wie gehe ich mit Hierarchien um? Was wird anders, wenn meine Mitarbeiter nicht mehr in übersichtlichen Räumen sitzen, sondern verteilt an ganz vielen Orten? Wie deute ich in virtuellen Konferenzen mit allen Einschränkungen Reaktionen? Scrum und Kanban liefern Theorien, sind aber zu formalisiert und schwergängig, um bei der Reorganisation wirklich helfen zu können.  

komm.passion bietet hier mit dem 3A-Modell ein Raster für den pragmatischen Einstieg in agile Organisationsformen – insbesondere für den Bereich „Professional Services“: für Agenturarbeit, Beratungen, Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfer etc.

Doch worüber reden die Menschen im direkten Jahresvergleich mehr oder weniger, wenn es nicht um Ihre Arbeit im neugeschaffenen Homeoffice geht? Die Antwort ist ganz simpel: über Yoga und Fußball!

Und ein Schelm, wer jetzt an die klassischen Geschlechterrollen denkt, denn diese verwischen sich – zumindest nach unseren Stichproben – immer mehr.  

Bei Yoga sind es mehr Interessierte, mehr Beiträge, mehr Kommentare und vor allem die Summe der Likes hat sich auf 1,8 Millionen fast verdoppelt.

Ein Blick in andere Online-Kanäle zeigt, dass dies keineswegs ein Jugendtrend ist, sondern durch alle Generationen, Regionen wie Geschlechter geht. Der „herabschauende Hund“ auf der Gummimatte verbindet Deutschland, wie es früher nur Tagesschau und Tatort konnten. 

Überraschenderweise trendet Fußball im Untersuchungsmonat mit dem Faktor zehn bei Likes und Kommentaren. 14 Millionen Likes und 300.000 Kommentare sprechen eine eindeutige Sprache – und das obwohl überhaupt nicht gespielt wird oder vielleicht gerade deshalb.

Themen wie Erkältung, Gartenarbeit etc. steigen im Corona-Kontext merklich an, während andere Themen wie Schule, Studentenleben etc. vermutlich aufgrund von Ereignislosigkeit abfallen.  

Und selbstverständlich ist Corona selbst ein starkes wie neues Thema. Auch hier lohnen eine qualitative Stichprobe und eine semantische Analyse. Neben den viel diskutierten Aspekten des zu viel, zu wenig, der Isolation, Aufrechterhaltung von Beziehungen und Angst vor dem Jobverlust zeigt sich ein spannender anderer Trend.  

Es zeigt sich ein gewisser Trend zur Offenheit im Umgang mit der Krankheit, eine Art sensibles Outing, das Ich-Botschaften verwendet und authentisch wirkt. Zumindest vom Muster her haben wir Ähnliches bei großen Trends wie der MeToo-Bewegung beobachten können. 

Dies ist für das Marketing besonders hilfreich, da sich hier nicht nur Zielgruppen sehr genau differenzieren lassen, sondern weil sich hier klare Sprachmuster wie auch Vorlieben für Bilder etc. abbilden und wieder in eigene Botschaften überführen lassen. 

Klartext: Wir erreichen unsere Zielgruppen auf den richtigen Kanälen, mit Themen, die sie wirklich interessieren, und dies in Worten und Bildern, die ihnen wirklich nahe sind. 

Bis das neue Normal wirklich voll normal ist, dürfte noch Zeit vergehen. Virtueller wird es in jedem Fall bleiben und die Unternehmen werden ihre Organisation anpassen müssen. Dies kann zumindest durch Agilität zu deutlich mehr Effizienz auch bei verkleinerten Abteilungen führen.  

Wir jedenfalls von PAS werden das Thema in den kommenden Wochen und Monaten weitertreiben und an unterschiedlichen Punkten in die Tiefe gehen. Wir freuen uns, wenn wir mit Neu Normal Teil 2 Mitte Mai wieder auf Sie zukommen dürfen.  

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